Den Mund wieder nicht voll genug bekommen?

Beim Essen mal wieder schön reinhauen und danach vollgestopft und müde geht es weiter zum nächsten Punkt der Tagesordnung. Wenn du oft müde bist, Bauchschmerzen hast, dich träge und energielos fühlst, oder einfach nach dem Essen feststellst, das du dir gerade in gefühlt 2 Minuten ungefähr einen Kilo Nahrung rein gezogen hast, dann können dir die folgenden sieben Ideen helfen, dies zu verändern.

Ich möchte dazu sagen, dieser Artikel soll Ernährung nicht aus einer ernährungswissenschaftlichen Perspektive betrachten, sondern aus einem Blickwinkel, wie mit Achtsamkeit ein gesünderes Essverhalten erreicht werden kann.

Die folgenden sieben Ideen sollen dir helfen, dich mehr mit deiner Nahrung zu beschäftigen, sie zu genießen und zu schauen ob sie gut für dich und deinen Körper ist. Zudem wirst du dich nach einiger Zeit automatisch fitter und leichter fühlen.

1. Wenn ich esse, dann esse ich
Mit deiner Aufmerksamkeit beim Essen zu bleiben hört sich erstmal normal an, gelingt aber den wenigsten. Starrst du manchmal beim Essen in der Gegend herum und bist in Gedanken schon bei dem, was du gleich erledigen wirst? Dann probiere doch mal dich bewusst auf dein Essen zu konzentrieren. Wie schmeckt es? Wie riecht es? Wie sieht es aus, welche Farben und Formen erkennst du? Wie fühlt sich das Essen im Mund an?
Widme dich voll und ganz dem Essen und dem Geschehen am Esstisch.
Auf Meditationsretreats wird während des Essens geschwiegen und auch die Blicke sind gesenkt. Nach einigen Tagen intensiven Schweigens wird das Essen immer zu einem richtigen Erlebnis.
Zugegeben, es ist nicht gerade alltags tauglich. Denn wenn du mit deiner Familie, deinem Partner oder Partnerin am Tisch sitzt, wäre es für den/die anderen vermutlich seltsam wenn du völlig in dein Essen vertieft bist.
Aber auch die Konversation mit den anderen am Tisch kann von der Achtsamkeit eingeschlossen werden.
Einfach gesagt, achte auf dein Essen und auf die Menschen, mit denen du isst. Vielleicht sprichst du auch mit ihnen darüber und ihr einigt euch auf ein paar Minuten des achtsamen Essens, in denen nicht gesprochen wird, danach geht es munter mit Gesprächen weiter.
Ich bin sicher, du wirst deine eigene Balance finden.

2. Lass dir Zeit
Dieser Punkt wird oft missverstanden oder die Zeit als Ausrede genommen, warum das Essen nur als Füllstoff reingepumpt wird. Leider stimmt das nur in wenigen Fällen. Keine Zeit, ist oft nur eine Frage der Priorität. Wenn du dir also bewusst Zeit für dein Essen einplanst und nicht erst noch die Nachrichten guckst, deine Mails, deine Nachrichten checkst, bei Insta oder Facebook scrollst, dann kann schon viel Raum für die Mahlzeit entstehen. Ja, natürlich geht das nicht immer, aber vielleicht kann es ja die Regel werden genug Zeit zum Essen zu haben. Mir passiert es auch öfter, das ich weniger Zeit für das Essen einplane und im nachhinein wird dann gestopft. Aber hier kann viel gewonnen sein, wenn das Essen für dich eine höhere Priorität bekommt und mehr Zeit dafür freigehalten wird.

3. Wo kommt das Essen eigentlich her?
Beim Gang durch den Supermarkt achten mit Sicherheit einige auf die Herkunft der eingekauften Lebensmittel. Waren aus Afrika, China, Neuseeland, oder Ländern der EU gehören schon lange zur Normalität des Alltags. Wenn du dein Essen zubereitet auf deinem Teller hast, frage dich doch einmal; welchen Weg mussten die einzelnen Bestandteile des Essens zurücklegen um jetzt hier auf meinem Teller zu liegen? Welche Menschen oder Prozesse waren Teil dieses Weges? Wer dies auch nur gelegentlich macht, wird eine große Dankbarkeit für das Essen auf seinem/ ihrem Teller entwickeln, denn die Vielfalt, welche wir täglich an Essen konsumieren dürfen, ist eigentlich alles andere als selbstverständlich.

4. Störfaktoren ausschalten
Die größten Störfaktoren sind technischer Natur. Wenn im Hintergrund immer das Radio, der Fernseher, Youtube auf dem Handy läuft oder du etwas liest, dann bekommst du nur ein Bruchteil des Essens wirklich mit. Es kann damit zusammenhängen, dass Menschen eine Mahlzeit mit Geselligkeit verbinden. Wenn du allein bist, holst du dir möglicherweise deine Geselligkeit durch die technischen Geräte. Allerdings spürst du durch die Ablenkung weniger einer Gefühl der Sättigung, welches auf natürliche Art unser Essverhalten reguliert. Durch diese Unachtsamkeit essen wir mehr, als wir ohne Ablenkung konsumieren würden.
(vgl. https://www.vice.com/de/article/7xeyaz/experten-erklaren-warum-wir-beim-essen-so-gerne-auf-bildschirme-starren)

5. Höre auf deinen Körper
Der Körper hilft uns zu erkennen welches Essen gut für uns ist. Im vorherigen Punkt ging es bereits um das Gefühl der Sättigung, welches spürbar wird, wenn wir während des Essens nicht abgelenkt sind und unsere Aufmerksamkeit beim Essen, wie auch bei dir selbst ist.
Fühlst du dich nach dem Essen eher leicht und voller Energie? Oder eher schwer, träge und kraftlos? Wenn letzteres oft der Fall ist, dann kann es entweder mit der Geschwindigkeit beim Essen, der Menge oder den Nahrungsmitteln an sich zusammenhängen. Wenn du also vor, während und nach dem Essen auf deinen Körper achtest, reduzierst du die Wahrscheinlichkeit eines nachträglichen
„food coma“.
Außerdem kannst du auf diese Weise langfristig feststellen, welche Lebensmittel du gut verträgst und welche nicht. Welche dir Energie schenken, oder rauben.

6. 80 Prozent
„Hara Hachi bu“ Diesen japanischen Ausspruch kannst du als Ergänzung zum vorherigen Punkt sehen. Zumindest braucht es eine Achtsamkeit für den Körper, um diesen Punkt überhaupt umsetzen zu können. Der Ausspruch bedeutet in etwa:
“Hör auf zu essen, wenn dein Magen zu 80 Prozent voll ist.” Mit dieser Leitlinie verhinderst du übermäßigen Konsum und eine unangenehme Fülle im Anschluss.
Ein netter Nebeneffekt wird sein, das sich dein Gewicht dadurch reuzieren kann.
https://www.evidero.de/was-tun-gegen-uebergewicht

7. Mit Stäbchen essen
Für mich macht das Essen mit Stäbchen sehr viel Spaß, es braucht zwar etwas Übung, aber mit der Zeit geht es. Mir ist dabei aufgefallen, das jede Unachtsamkeit beim Essen mit Stäbchen „bestraft“ wird, dadurch das dein Essen auf Reisen in andere Gefilde geht. Mit Stäbchen kannst du folglich gar nicht anders als achtsam essen, denn anders funktioniert es gar nicht. Weitere schöne Nebeneffekte sind, dass du nur kleine Portionen auf einmal zu dir nehmen kannst und zwangsläufig langsamer isst. Ziemlich schöne Art zu essen, wie ich finde.

Ich hoffe diese Ideen können dir bei einem guten Umgang mit der Nahrungsmittelaufnahme dienen. Das Essen ist essenzieller Bestandteil unseres Lebens, ich glaube wir sollten dementsprechend respektvoll mit der Nahrung umgehen und wieder lernen sie zu feiern.

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